französischer Architekt, Stadtplaner, Hochschullehrer und Künstler; galt als prominenter Vertreter der städtebaulichen Avantgarde der 1960er Jahre und visionärer Architekturtheoretiker ("Mobile Architektur", Raumstadt "Ville Spatiale"); Holocaust-Überlebender
* 5. Juni 1923 Budapest (Ungarn)
† 21. Februar 2020 Paris
Herkunft
Yona Friedman wurde 1923 als Janos Antal Friedman in Budapest als Sohn einer Pianistin und eines Rechtsanwalts geboren und wuchs in Budapest in intellektuell-jüdischen Kreisen auf. Während des Krieges schloss er sich dem ungarischen Widerstand an, wurde 1944 von der Gestapo verhaftet und entkam nur knapp der Deportation. Seine Erfahrungen im Krieg begründeten seine Lebensthemen - individuelle Selbstbestimmung und demokratische Bürgerrechte -, die später auch sein Werk prägten. 1945 verließ er Ungarn, zunächst nach Rumänien und von dort aus in den Kibbuz Kfar Glickson in Palästina - damals noch britisches Mandatsgebiet, bevor 1948 der Staat Israel gegründet wurde. 1957 siedelte er nach Frankreich über und wurde 1966 französischer Staatsbürger.
Ausbildung
Ab 1943 konnte F., obwohl er jüdisch war, an der Universität Budapest Architektur studieren, nachdem er mit Hilfe seines Professors eine Sondergenehmigung erhalten hatte. Sein Studium setzte er 1945 am Technion in Haifa fort und schloss 1948 mit dem Diplom ab.
Wirken
F. gilt als einer der bedeutendsten Architekturtheoretiker ...